Damen 1: Tout est accompli!
„Allez, allez!“ Viele der Schaulustigen an der Rue Lapic reckten die Hände in die Höhe um der tapferen Voiturette A mit ihren Zurufen über die letzten Meter zu helfen.
„Merde!“. Louis Renault sah ihn zwar, aber zu spät… diesen einen losen Pflasterstein… ein Aufschrei ging durch die Menge! Die Voiturette holperte, schlingerte… fand wieder in die Spur zurück und erreichte kurz darauf munter tuckernd die weisse Kirche, endlich! „Tout est accompli“ frohlockte jemand aus der Menge.
Am 2. Adventsonntag zündet man normalerweise andächtig Kerzen an, schlürft Tee und knabbert an einem Plätzchen. Die Vo'n'Dü's hatten an diesem Sonntag ein etwas anderes Programm. Die Weinfelder Damen kamen ins Gries zu Besuch und hatten alles andere als ein gemütliches Teekränzchen im Sinn. Der Start der Vo'n'Dü's war holprig, während die Gäste rasant loslegten. Schon bald stand es 1:3 für Weinfelden. Es dauerte rund 10 Minuten bis die Vo'n'Dü's mit der offensiven Verteidigung der Gäste zu recht kamen und nun ihrerseits zum munteren Tore schiessen ansetzten. Die Aktionen des Heimteams schienen zwar zwingender, aber nach einigen unpräzisen Zuspielen und diversen Pfostenschüssen musste man sich zur Pause mit einem 11:11 begnügen. „Das wird schon noch, weiter so!“ war die Devise.
Und tatsächlich spielten die Vo'n'Dü's eine starke zweite Halbzeit. Durch einige schöne Überzahlen und über Gegenstösse erspielte man sich einen beruhigenden Vorsprung von 4 bis 5 Toren. Doch auch die technisch versierten, jungen Weinfelderinnen blieben über ihr hohes Tempo stets gefährlich. In den Schlussminuten agierten die Gäste dann etwas gar ungeduldig und die Vo'n'Dü's konnten den Vorsprung zum Schlussstand von 29:20 ausbauen und den sicheren Einstieg in die Aufstiegsrunde bejubeln.
Doch halt! Wer jetzt denkt, dass die Vo'n'Dü's sich nun bereits an Guetzli und Glühwein gütlich tun, der hat das Endprogramm im 2018 nicht gesehen: Diesen Mittwoch gilt es gegen die SG Zürisee im Cup eine Runde weiter zu kommen und am Samstag will der ungeschlagene Leader Yellow, nach dem überraschenden Punktverlust im Hinspiel, seine Krone wieder geraderücken.
...Louis Renault genoss zufrieden die Aussicht vom Sacre Coeur. Er blickte auf seine im Mondlicht glitzernde „Voiturette A“ und dachte „Die Rue Lapic ist geschafft. Wäre es möglich, eine noch steilere, längere Strasse zu schaffen? On verra....“