Damen 1: Ernüchternde Ustergames
Uster Games! Grande Spectacolo, ungewohnt viele Zuschauer, Grünzeug in der Ecke, mehrere Speaker, Popcorn, Scheinwerfer, ein überdimensionaler Biber...
Eigentlich wäre alles angerichtet gewesen für das Highlight der Qualifikationsrunde, für ein Kopf-an-Kopf Rennen zweier Teams, die noch einen Platz in der Aufstiegsrunde ergattern wollten. Doch wie so oft im Leben, gerade wenn man es besonders gut machen will, geht alles schief.
Zwar ging man mittels Penalty mit 1:0 in Führung doch danach klappte nicht mehr viel. Erst wurden beste Torchancen ausgelassen und nachdem man erstmals mit 4-5 Toren hinten lag schienen die Vo’n’Dü’s von der Atmosphäre regelrecht erschlagen und verwirrt… dieser komische Biber... nach 11 Minuten hatten sie gerade mal 2 Törchen erzielt. Auch mit der Brechstange wollte es nicht klappen, denn erlaubt war an diesem Abend vieles und so verteidigten die Usterinnen im Stile von «Haudrauf dem Stoischen». Die Vo’n’Dü’s Einzelaktionen brachten ausser ein paar blauen Flecken und einigen Gegenstössen für Uster nichts Zählbares ein und so bedeutete der Pausenstand von 15:5 auch gleich eine Vorentscheidung.
In der zweiten Halbzeit spielten die Vo’n’Dü’s zwar etwas besser und cleverer, liessen aber noch immer zu viele Torchancen aus. Am Ende stand es vielleicht etwas zu deutlich 29:15. Uster war an diesem Abend wacher und vor allem deutlich dynamischer. Während sich die Vo’n’Dü’s in den ersten drei bis fünf Spielen in der Liga immer wohler zu fühlen schienen, waren die letzten beiden Auftritte ein deutlicher Rückschritt. Es bleibt zu hoffen, dass diese klare Niederlage als Weckruf verstanden wird und man in den letzten drei Spielen bis Weihnachten die Kurve wieder kriegt… apropos Kurve…da war doch was…
…Louis Renault rast auf eine weitere Kurve zu, viel Staub liegt in der Luft. Die Sicht ist schlecht. Er blinzelt, probiert zu erkennen wohin die Kurve führt … zuviel Gas, zuviel Gas… der Wagen rutscht seitlich Weg, jetzt kann nur noch ein Wunder… da, ein Rumpler und schwupps…schon liegt die Voiture kopfüber und rauchend im Gebüsch… Merde!
Das wars im Rennen um den zweiten Platz, leider mussten wir im letzten Teil von der historischen Wahrheit abweichen, Louis Renault wurde tatsächlich Zweiter! Die Strecke von Paris nach Bordeaux war als erste Etappe im Rennen bis nach Madrid gedacht, doch aufgrund zu vieler Unfälle wurden die folgenden Etappen abgesagt und Autorennen bis auf weiteres kurzerhand verboten. Ähnliches wird bei den Vo’n’Dü’s sicher nicht passieren. Denn im Januar startet das Rennen erneut und diesmal geht es um den Ligaerhalt.
…Louis Renault kriecht unverletzt aus dem Auto, streicht sich seufzend über seinen Schnurrbart und richtet sich seinen Scheitel. Wagen um Wagen überholt ihn. Eine paar Sorgenfalten furchen sein Gesicht, war dieses Rennen ein Fehler gewesen? «Mais non, seul celui qui n’essaye pas perd!“