Damen 1: Ein Auswärtssieg Zuhause
Es war ein eigenartiges Spiel am Freitagabend im Dübendorfer Stägenbuck.
Sonderbar war, dass der Qualifikationssieger Rümlang/Unterstrass eigentlich Heimspiel hatte, aber trotzdem auswärts antrat. Grund dafür war eine Spielverschiebung aufgrund Torhütermangels, gefolgt von Hallen- und Terminproblemen, also entschied man ins Stägenbuck auszuweichen. Freitagsspiele sind selten ein Highlight, aber immerhin eine handvoll Zuschauer fand trotz frostiger Temperaturen den Weg in die Halle mit dem Flair eines Betriebssportzentrums der DDR.
Sonderbar war ausserdem die Leistung der Vo'n'Dü's in der ersten Halbzeit, nämlich schläfrig, uninspiriert und undiszipliniert. Rümlang spielte solide, aber eben auch nicht gut, sonst wäre das Spiel nach der ersten Halbzeit wohl entschieden gewesen. Als es nach 25 Minuten 13:6 gegen die Vo'n'Dü's stand, rutschten die Quoten bei Bet and Win kurzfristig in den dreistelligen Bereich gegen die Einheimischen. Immerhin, Roxy konnte den Rückstand mit zwei Energieanfällen bis zur Halbzeit noch auf «nur» fünf Tore verkürzen.
Etwas belämmert schlich man zum Pausentee. Dieser muss es in sich gehabt haben, denn sofort nach der Pause hauchte Babs mit zwei Gegenstössen den Vo'n'Dü's wieder Leben ein. Der Glaube an einen möglichen Sieg kehrte zurück und aus dem Nichts fand man aus dem Tiefschlaf zur nötigen Leistungsbereitschaft und Rümlang schien mit dieser plötzlichen heftigen Intensitätssteigerung überfordert. Beim Stande von 15:15 kam es zu einem Intermezzo zwischen dem gegnerischen Coach und dem Schiedsrichter, welches in einer roten Karte endete. Die fällige 2 Minutenstrafe nützten die Vo'n'Dü's um erstmals in Führung zu gehen. Rümlang probierte dagegen zu halten, bekundete aber weiterhin Mühe und brachte, mit drei Toren hinten und 5 Minuten vor Schluss, eine siebte Feldspielerin... Patrizia im Tor zeigte eine Parade… sie wird doch nicht…sie wird doch nicht….doch sie wird… sie warf den Ball im Stile eines «Hail Mary Pass» in einem so hohen Bogen in Richtung leeres generisches Tor, dass selbst das ausserordentlich hohe Stägenbuck für einen Moment zu niedrig schien… der Ball flog und flog in einer wunderschönen Parabel tatsächlich genau mitten ins Tor, da haben sich die Geometrie Stunden doch endlich mal so richtig gelohnt.
Eine fast unglaubliche Leistungssteigerung aus dem Nichts bewahrt den Vo'n'Dü's die Ungeschlagenheit im 2018. Mit sechs Punkten aus drei «Auswärtsspielen» und nur einem direkten Absteiger sieht die Situation zwar komfortabel aus, aber «Durch» ist man noch nicht. Ein Freitag/Samstag Doppelspieltag gegen das noch punktlose aber sehr unangenehme Romanshorn und gegen die erstarkten, jungen Wilerinnen wird zeigen, ob es nach hinten nochmals eng wird in dieser Abstiegsrunde.